Die Ergebnisse des Innovationsforums bilden den Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Entwicklung der facettenreichen Technologie der quantitativen Sonographie. Im Rahmen des Forums wurden weitere Anwendungen identifiziert und diskutiert. Zu Erfolgversprechenden Ansätzen zählen der Phantombau, die Gerätetechnik, die Datenanalyse und Software sowie die Aus- und Weiterbildung. Folgende Ergebnisse sind nachfolgend zusammenzufassen.
Phantombau
Von den Anwendern wurden Ultraschallphantome in mehrfacher Hinsicht als notwendig erachtet. Zum einen sind Phantome zur Qualitätssicherung und Konstanzprüfung gefragt. Somit kann die Funktionalität der Geräte gewährleistet werden. Neue Prüfverfahren sind notwendig, sowohl für bestehende Ultraschallsysteme als auch für neue Anwendungen der quantitativen Sonographie. Dabei müssen Anforderungen, wie z. B. eine regelmäßige Konstanzprüfung der Messergebnisse mit minimalem Zeitaufwand (max. 5 Minuten), berücksichtigt werden. Die Problematik ist darin zu sehen, dass die Reproduzierbarkeit der Befunde stark anwenderabhängig ist. Dies begründet zum anderen die Notwendigkeit einer qualitativ hochwertigen Ausbildung unter Nutzung geeigneter Phantome.
Gerätetechnik
Wünschenswert ist der Einsatz von mobilen Geräten im Klinikalltag. Somit kann eine Diagnose direkt am Krankenbett schnelle Entscheidungsmöglichkeiten fördern. Hierbei sind modulare Systeme für spezifische Anwendungen wünschenswert. Problematisch ist die Integrierbarkeit in vorhandene Systeme (z. B. in NMR, denn dafür sind spezielle Schallköpfe notwendig).
Auch wurde Ultraschall als neues Anwendungsfeld in der Zahnmedizin identifiziert (Ersatz/Ergänzung zu Röntgenuntersuchungen).
Datenanalyse und Software
Bei den bestehenden Partnern besteht Interesse auf diesem Feld zu arbeiten, weitere regionale Akteure wären jedoch wünschenswert.
Der Bereich der Datenanalyse und Software im medizinischen Bereich ist auch als Synergie-Thema interessant: Bildanalyse aus medizinischer Bildgebung kann einen Beitrag zur Weiterentwicklung im Bereich zerstörungsfreier Prüfung von Materialien leisten. Zukünftig sollten transportable Ultraschallsonden verwendet werden können. Die Datenverarbeitung soll aus dem Gerät ausgelagert, zentral auf einem Server ausgewertet und die Ergebnisse in Echtzeit zurückgesendet werden. Somit wird die Komplexität der Geräte verringert.
Aus- und Weiterbildung
Bei der Qualifizierung sollten nicht ausschließlich Mediziner berücksichtigt werden, ebenso Mitarbeiter von Herstellern, technisches Personal oder Ingenieure. Qualitätsvolle Fortbildungen werden zum Beispiel von der DEGUM angeboten, quantitative Sonographie ist hier jedoch noch stärker in den Fokus zu rücken. In der Ausbildung von Medizinphysikern wird die quantitative Sonographie bisher nicht berücksichtigt. Die Qualifikation des technischen Personals ist zu verstärken. Die bei den bildgebenden sonographischen Methoden vorhandene Subjektivität steht der Standardisierung im Weg. Die Quantitative Sonographie könnte hierbei über gemessene quantitative Parameter einen Beitrag zu einer einfacheren und objektiveren Beurteilung der Befunde liefern.